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  Der Beginn und der Untergang des kolonialen bzw. neoliberalen Kapitalismus (5)
       
  Was die Entdeckung der neuen Kontinente mit dem Kapitalismus zu tun hatte  
       
   
        „Warum ist also die Angebotsideologie dennoch nicht totzukriegen? Sie deckt sich mit den Vorurteilen und Vorlieben der Superreichen, und sie ist ein Zufluchtshafen für die intellektuell Schwachbrüstigen. ... Dies bedeutet, dass bereits ein paar wenige reiche Spinner in der Lage sind, mit einem von ihnen unterhaltenen Netz von „Denkfabriken“, Forschungseinrichtungen, Stiftungen und so weiter kräftig mitzumischen und eine Wirtschaftsideologie ihrer Wahl salonfähig zu machen. ... Die Ökonomen, die sich für solche Einrichtungen hergeben, zählen freilich nicht gerade zu den besten und hellsten Köpfen des Landes.“
 
Paul Krugman, amerikanische Ökonom Nobelpreisträger (2008)  
   
        „Auch wenn man den Jungakademikern keine konkreten Anweisungen erteilt, begreifen sie schnell, daß sie nicht für kreatives Denken bezahlt werden. ,Wir sind hier kein Promotionssauschuß, vor dem jeder Doktorand in Ruhe seine Thesen ausbreiten darf‘, gibt Burton Pines, Forschungsdirektor bei der Heritage Foundation, unumwunden zu. ,Unser Auftrag lautet, konservative Politiker mit Argumenten einzudecken‘.“
 
Fareed Zakaria, Das Ende der Freiheit, 2008  
   
 
       

Adam Smith war ein großer Wissenschaftler, der mit seiner Theorie der Marktwirtschaft eine neue Ordnung entwerfen wollte. Jede bisherige Ordnung, die sich je ein Mensch ausdenken konnte, hatte seine Privilegierten, die in der Ordnung von Smith waren die Kapitalisten - wie man sie später benannt hat. Er hat ihnen zweifellos ideologisches Material geliefert. Indem diese neue Klasse schon im Entstehen war, konnte Smith streng genommen nicht der Entdecker dieser neuen Ordnung sein, aber man darf jetzt nicht folgern, die neue Ordnung wäre ohne irgendwelche Ideen entstanden. Sie musste sich nämlich historisch nicht durchsetzen, wie es davor der Fall war. Seine theoretische Fundierung dieser Ordnung dürfte auch deshalb sehr wichtig gewesen sein, weil diese, als real existierender Kapitalismus eine instabile und sozial extrem ungerechte Ordnung ist. Die Gefahr, dass sie schon beim Entstehen scheitert, war damals keine lediglich theoretische Möglichkeit, sondern diese Gefahr war objektiv vorhanden und sie war sehr groß. Das „System der natürlichen Freiheit“ wurde zuerst in England konsequent und zugleich sozial rücksichtslos erprobt. Siehe Karl Polanyi: Sein einflussreiches Buch The Great Transformation wird zu den Hauptwerken der Soziologie gezählt. Die radikale marktliberale praktische Politik sollte zum Triumph der neuen liberalen Lehre führen. Sowohl die Tories als auch die Whigs haben daran zunächst fest geglaubt. Aber das System versagte kläglich. Am Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu einer langen, scheinbar niemals enden wollenden Depression. Die Arbeitslosigkeit schlug in Massenarbeitslosigkeit um, mit desaströsen Folgen. Das Ausmaß des Elends an der Basis des ganzen Systems, in den Minen, Fabriken und Slums, überstieg an Grausamkeit und Unmenschlichkeit alles, was man davor aus der Geschichte kannte. Was das bedeutet, dessen wird man sich erst richtig bewusst, wenn man bedenkt, dass jede vorkapitalistische Gesellschaft im Prinzip jedem anerkannten Mitglied eine minimale Existenz in Würde sicherte. Arbeitslosigkeit ohne direktes persönliches Verschulden gab es nicht, und Massenarbeitslosigkeit war völlig unbekannt, es sei denn als Folge von Naturkatastrophen, Epidemien, Kriegen oder innerer politischer Machtkämpfe. Der beste Beweis dafür, wie viel sich die Liberalen von der neuen Ordnung erhofft hatten und deshalb von ihrem Versagen zutiefst enttäuscht waren, ist die Tatsache, dass schon die erste Generation der Liberalen nach Smith dem Marktsystem eine düstere Zukunft vorhersagte. Die zwei wichtigsten Ökonomen dieser Zeit, David Ricardo (1772–1823) und Thomas R. Malthus (1766–1834), werden deshalb oft als ökonomische Pessimisten bezeichnet. Sie hatten die Hoffnung darauf verloren, die Depression, die sie erlebten, würde in absehbarer Zeit durch innere ökonomische Kräfte enden und haben sie als säkulare Stagnation bezeichnet. Sogar Jeremy Bentham (1748–1832), der große Erwartungen an die neue Ordnung hegte, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch „auf der höchsten Stufe gesellschaftlichen Wohlstandes die Masse der Bürger ... am Rande der Armut leben würde“. Marx hat später die in der freien Marktwirtschaft in größerer oder kleinerer Zahl immer vorhandenen Arbeitslosen als industrielle Reservearmee bezeichnet. Die Befreiung des Marktes von den feudalen Fesseln führte zu sich zyklisch wiederholenden sozialen Katastrophen, aber der Kapitalismus überlebte sie bisher alle. 

Kommen wir aber auf die Frage zurück, wie und warum der Kapitalismus überhaupt entstanden ist. Rein theoretisch betrachtet konnte er eigentlich schon viel früher entstehen, da die ihm zugrunde liegenden Prinzipien oder Funktionsweisen schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden bekannt waren, wenn auch nicht in Zusammenhang als ein Ganzes und  mit in sich schlüssigen und überzeugenden Erklärungen. Das war erst das Werk der klassischen Ökonomen und vor allem von Adam Smith. Aber trotzdem musste es doch gewisse, sozusagen externe Umstände geben, die den Weg zum Kapitalismus endgültig geebnet haben. Um dies zu erklären, versuchen wir zuerst die Frage zu beantworten, warum der Kapitalismus nicht schon einige Jahrtausende früher entstanden ist.

Heben wir noch einmal hervor, dass die Prinzipien des freien Marktes schon seit undenklichen Zeiten bekannt sind, wie im Teil 1 beschrieben. Weil die heutigen intellektuellen Möglichkeiten der Spezies Mensch schon seit vielen Jahrtausenden vorhanden sind, kann man nicht davon ausgehen, dass man eine marktwirtschaftliche Ordnung nicht schon viel früher „entdecken“ konnte. Es mussten objektive Bedingungen dafür fehlen, aber welche? Zuerst suchen wir nach solchen, die in der neoliberalen Theorie für (ganz) wichtig gehalten werden. In der neoliberalen Theorie sind vor allem Produktionskosten wichtig, durch welche Investitionen und Wachstum buchstäblich angeschoben werden. Und von diesen Kosten sind vor allem Arbeitskosten wichtig - die schließlich für alles verantwortlich gemacht werden.

An den Arbeitskosten konnte es früher bestimmt nicht liegen, die Arbeit war in der ganzen vormodernen Zeit billig wie Dreck. Ob die Zinsen hoch waren? Es ist bekannt, dass auch in der christlichen Welt Zinsen meistens verboten waren, in der islamischen Welt schon immer. Der Neoliberale kann jetzt den Spieß umdrehen und sagen: Aber gerade da liegt das Problem. Ohne Zins wollte keiner Geld leihen (wozu Risiken eingehen?), so dass es nicht investiert werden konnte. Ja, die neoliberale Theorie hat schon ganz am Anfang gewaltige Probleme mit Tatsachen, so dass ihr schon viel eingefallen ist, um gegen die Tatsachen zu kämpfen. Schon ihr Vorreiter Say beklagte sich  darüber, dass die volkswirtschaftlichen Tatsachen sich gegen sein freiheitliches System „als rebellisch erwiesen haben“. Bei Zinsen ist diese Absurdität der neoliberalen Theorie gut sichtbar: Sowohl niedrige als auch hohe kann man beschuldigen - wie es gerade passt. Warum also (niedrige) Zinsen früher kein Problem sein konnten? In der ganzen vormodernen Zeit hatten die Menschen breite familiäre Verbindungen, wer das geliehene Geld nicht zurückgezahlt, konnte große oder sogar lebensgefährliche Probleme bekommen.

Der spitzfindige Neoliberale könnte sagen, es fehlte am Geld im Allgemeinen, da dieses aus Gold bestand. Hier wird man verblüfft, wenn man bedenkt, dass in den Grundlagen der neoliberalen Theorie (Walras usw.) das Geld für die reale Produktion ohne Bedeutung ist. Schließlich war Hayek ein fanatischer Verfechter des Goldstandards - natürlich findet man auch verbissene neoliberale Gegner des Goldstandards. Aber einmal abgesehen davon, die Tatsache, dass es am Geld bzw. Gold früher fehlen konnte, stimmt einfach nicht. Es gab zahlreiche Kriege, bei denen die Sieger genug Gold geraubt haben. Keynes ist nicht im Unrecht, wenn er den Aufstieg und die Prosperität aller großen Zivilisationen in der Geschichte vom geldtheoretischen Standpunkt aus erklärte: die sumerische und die ägyptische mit arabischem Gold, Athens Größe mit den Silberminen von Laurium, Roms Macht mit Alexanders Plünderung der persischen Bankreserven. (Vom Gelde: 417). Und wie auch schon erwähnt, kannten die alten Chinesen sogar Papiergeld. Also, es gab viele Male in der Geschichte Gold bzw. Geld genug. Es wurde auch leidenschaftlich verbraucht bzw. verschwendet, aber nicht investiert und schließlich hat sich der Kapitalismus nirgendwo angekündigt. Man kann noch die Spanier erwähnen, die genug Geld erbeutet haben, ohne es zu investieren. „1675 stellte ein Spanier frohgemut fest, die ganze Welt arbeite für Spanien: Möge die Londoner Industrie ihre Gewebe nach Herzenslust fertigen, Holland seinen Kambrik, Florenz sein Tuch, die westindischen Gebiete ihren Biber und ihre Vikunjawolle, Mailand seine Brokatstoffe, Italien und Flandern ihr Leinen – solange nur unser Geld dies alles genießen kann. Bewiesen wird dadurch nur, daß alle Nationen Handwerker für Madrid ausbilden und daß Madrid die Königin der Hauptstädte ist, denn alle dienen ihr, und sie dient keinem“ (Landes 1999: 190). Man verlor damals keinen Gedanken an die staatliche Unterstützung der eigenen Industrie oder den Schutz der eigenen Unternehmen vor übermächtiger ausländischer Konkurrenz, und vom staatlichen Aufbau der Infrastruktur wollte man schon gar nichts wissen. Der „freie“ Kapitalismus ist katastrophal gescheitert.

Der Neoliberale könnte sagen, die früheren Völker wären nicht so innovativ wie die westlichen gewesen. Das ist schon eine ganz ordentliche Frechheit. Übrigens, das technische Wissen, auf dem die Erste industrielle Revolution beruhte, war hauptsächlich und überwiegend schon vorher bekannt. Es ist bekannt, dass bereits schon manche alten Zivilisationen verschiedene mechanische Einrichtungen kannten und verwendeten, sie wurden aber nur benutzt, um Komfort und Prunk der Reichen zur Schau zu stellen. Ähnlich wie bei den amerikanischen Indianern, die wirklich das Rad nicht genutzt haben, aber bei denen man tatsächlich Spielzeug für Kinder mit Rädern gefunden hat. Also an Erkenntnissen fehlte es nicht. Und wenn wir den Historikern nicht glauben wollen, sollten wir nur daran denken, was die Chinesen nur in den letzten 1-2 Jahrzehnten an Innovationskraft gezeigt haben. Das lässt einem schon das Blut in den Adern gefrieren. Nebenbei bemerkt, die USA haben nach dem Weltkrieg fast die Hälfte der Produktion der Welt geleistet, gut ein Jahrhundert davor war es das chinesische Reich - weswegen der Kaiser den Kapitalismus abgelehnt hat, mit bekannten Folgen.

Wir stellen also fest, dass die neoliberale Theorie gar nichts taugt, um zu erklären, warum der Kapitalismus nicht schon in der vormodernen Zeit entstanden ist. Alles was in ihrer Theorie für Wachstum wichtig ist, war vorhanden. Welche andere Möglichkeit haben wir aber, um zu erklären, warum der Kapitalismus doch entstanden ist?

 

Vorweg ganz kurz zusammengefasst:

 
 

      Es gibt zwei und nicht mehr als zwei (mikroökonomische) Grundmodelle für  die Marktwirtschaft. Nur zwei! Alles andere sind „Große Erzählungen“, wie etwa die deutsche „soziale Marktwirtschaft“ - also ins Leere hinein fantasierte Geschichten. Das eine dieser zwei Modelle ist das neoliberale partikel-mechanische und das andere das kreislauftheoretische.

 
 

      Die Verehrung dieser ganzen Schule [der französichen Physiokraten] für ihren Meister, der selbst ein Mann von der größten Bescheidenheit und Einfachheit war, ist nicht geringer, als die der alten Philosophen für die Stifter ihrer Systeme. „Solange die Welt steht", sagt ein sehr fleißiger und schätzenswerter Schriftsteller, der Marquis de Mirabeau, „waren es hauptsächlich drei große Erfindungen, die den Staatsgesellschaften innere Festigkeit gaben, abgesehen von vielen anderen Erfindungen, die sie bereichert und geschmückt haben. Die erste ist die Erfindung des Schreibens, die allein die Menschen in den Stand setzt, ihre Gesetze, Verträge, Jahrbücher und Entdeckungen unverändert auf die Nachwelt zu bringen. Die zweite ist die Erfindung des Geldes, das alle Beziehungen zwischen zivilisierten Völkern vermittelt. Die dritte ist die Ökonomische Tabelle, das Ergebnis der beiden anderen, die sie durch Vervollkommnung ihres Zweckes ergänzt, die große Entdeckung unseres Zeitalters, deren Früchte erst unsere Nachkommen pflücken werden." Adam Smiih, Wohlstand, S. 767

 

Was sagt uns die Analyse der Marktwirtschaft im Rahmen des kreislauftheoretischen Modells zur vormodernen Zeit? Sie besagt, dass niedrige Löhne keinen Anreiz für Maschinenproduktion bieten. Wenn die Arbeit billig wie Dreck ist, lohnt sich Bau und Anschaffung einer Maschine nicht. Die Produktion mit der Maschine kann NUR produktiver sein, wenn Löhne HOCH GENUG sind. Wenn man auch noch nicht sicher sein kann, dass es in der Zukunft genug Nachfrage nach den Güter geben wird, welche die Maschine herstellt, ist es viel rationaler, das Geld zu verjubeln als zu investieren. Dass die Moderne eine Epoche war, in der die Menschen nicht rational genug waren, ist nur dummes Zeug - wie es sich etwa Kant und viele andere ausgedacht haben. Die Menschen waren immer sozusagen gleich rational im ökonomischen Sinne.

Die Löhne konnten nur steigen, nachdem neue Kontinente entdeckt worden waren. Und zwar wegen der Auswanderung - genau nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Außerdem waren die neuen Kontinente neue Absatzmärkte, so dass auch auf dem alten Kontinent die Löhne steigen konnten. So hat Engels seinem Freund Marx in einem Brief fast traurig mitgeteilt, dass er sich über keine proletarische Revolution in England Gedanken machen sollte, da die englische Arbeiterklasse „aristokratisch geworden ist“.

Man würde jetzt annehmen, Amerika, als es dabei war, das westliche Abendland einzuholen und zu überholen, dies mit niedrigen Löhnen geschafft hat. Nichts läge weiter von der Wahrheit entfernt. Warum es keinen Sozialesmus in den USA gibt, sagt der damas bekannte deutsche Čkonom Sombart:

„ Soviel ist außer Zweifel, daß die absoluten Gegensätze zwischen Arm und Reich nirgends auf der Erde auch nur annähern so große sind wie in den Vereinigten Staaten. ... Aber ich glaube, die Beziehungen des amerikanischen Arbeiters zum Kapitalismus sind noch intimer ... er ist mit dem Herzen beteiligt: ich glaube, er liebt ihn. Ich glaube, daß man auf Grund des vorliegenden Ziffernmaterials mit ziemlicher Bestimmtheit dieses aussagen kann: die Geld-Arbeitslöhne sind sind in den Vereinigten Staaten zwei- bis dreimal so hoch wie in Deutschland. Zumindest doppelt so hoch: den kaum eine einzige Gegenüberstellung ergab eine geringere Spannung. “

Und Adam Smith auch dazu:

„ Nicht die Größe des Nationalwohlstandes, sondern seine beständige Zunahme bringt ein Steigen des Arbeitslohns hervor. Demnach steht der Arbeitslohn nicht in den reichsten Ländern am höchsten, sondern in den aufblühenden oder am schnellsten reich werdenden. England ist gegenwärtig sicher ein viel reicheres Land, als irgendein Teil von Nordamerika. Der Arbeitslohn steht aber in Nordamerika weit höher, als in irgendeinem Teile Englands. “

Wenn man den Historikern nicht glauben will, dann schauen wir uns die Entwicklung der Produktivität während der Nachkriegszeit im westlichen Kapitalismus an. In den ersten Jahrzehnten - dem „goldenen Zeitalter des Kapitalismus“ - waren die Löhne hoch, nach der neoliberalen Konterrevolution, als Reagan und Thatcher und danach die Spezialdemokraten Blair und Schröder das Sozialsystem und die Löhne ruiniert haben, hat sich das Produktivitätswachstum halbiert.

 

loehne

In den letzten Jahren beklagen sich auch deutsche Ökonomen, wie Deutschland in der Produktivität stagniert oder sogar zurückgeht. Und erzählen irgendwelchen Unsinn. Die Wahrheit ist, dass man sich dafür bei dem „Genossen der Bosse“ Schröder „bedanken“ sollte, da er wie kein anderer in der EU mit seiner Agenda 2010 den deutschen Sozialstaat ruiniert hat. Zuerst konnte die deutsche Wirtschaft dank Sozialdumping ihre Konkurrenten verdrängen, also ein Exportweltmeister auf Kosten seiner Nachbarn werden, da jubelte man über die Agenda 2010, nun naht der Zahltag.

Es ist die bekannte Reswitching-Analyse,dorthin die der neoliberalen partikel-mechanischen Lehre über Löhne und Produktivität diametral entgegengesetzte Schlussfolgerungen als die neoliberale Lehre liefert. Diese kreislauftheoretische Analyse beruht aber noch auf lediglich technischen Koeffizienten, während als ich die kreislauftheoretische Analyse um distributive Koeffizienten erweiterte,weiter folgerte eine ganz neue und originelle Schlussfolgerung aus ihr, die einem weiteren Dogma der neoliberalen Theorie widerspricht: Die Marktwirtschaft ist nämlich nicht immer im Gleichgewicht, wie es die neoliberale Theorie behauptet, weil ein Nachfragemangel (makroökonomisch) nicht nur möglich ist, sondern er muss notwendigerweise periodisch auftreten, nämlich aus der Funktionsweise der freien Marktwirtschaft heraus. Dieser Nachfragemangel konnte bei der Entdeckung der neuen Kontinente mit dem Zufluss von Edelmetallen kompensiert werden, was noch ein anderer wichtiger Faktor ist, warum die Marktwirtschaft entstehen konnte. Über die Rolle dieser beiden Faktoren, also Lohnsteigerung und Goldzufuhr weiter

Fortsetzung folgt

 
 
 
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